Vor geraumer Zeit haben sich einige in Berlin lebende israelische und iranische Musiker zusammengetan, um durch die Universalsprache Musik den Dialog zu suchen: Sistanagila war geboren. Der Bandname bezieht sich sowohl auf die iranische Provinz Sistan und das hebräischen Volkslied Hava Nagila, dessen Titel so viel wie „Kommt zusammen“ bedeutet. Die bedienen sich sowohl folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco über Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut - nicht nur mit symbolischem Wert: Unterschiede führen nicht zwangsläufig zu Konflikten - sondern auch zu Bereicherungen. Wirklich ziemlich toll, wir sahen sie zuletzt bei den Ruhrfestspielen und waren sofort begeistert.
Besetzung:
Yuval Halpern – Komponist/Gesang
Jawad Salkhordeh – Tombak (Persische Perkussion)
Hemad Mansouri – Gitarre
Avi Albers Ben Chamo – Kontrabass
Omri Abramov – Saxophon
Der Special Guest des heutigen Abends, Maria, eine der bekanntesten zeitgenössischen Sängerinnen aus dem Iran, wird Sistanagila als Gastsängerin begleiten. Ausgebildet im klassischen persischen Gesang, machte sie im Iran Karriere als Pop- und Rocksängerin. Nach ihrer Zusammenarbeit mit zahlreichen Bands im Iran musste sie das Land aufgrund ihres Engagements für die iranische Frauenbewegung und der damit verbundenen staatlichen Repressionen verlassen. Als Teil der Women's Life Freedom-Bewegung ist sie durch ihre zahlreichen Konzertauftritte in Deutschland eine der bekanntesten Stimmen der Bewegung im Ausland.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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