Carsten ‚Erobique‘ Meyer ist sein ihm eigenes Genre. Nachdem in den vergangenen 25 Jahren jeder Bus mit dem jeweils neuesten Disco-Revival an ihm vorbei und auch wieder zurückgefahren ist, kann man es nicht anders ausdrücken. Wenn es in den Metropolen heißt: „Erobique ist in der Stadt“, freuen sich etliche tanzwütige Menschen zwischen 18 und 80 auf verschwitzte, nein: sakrale Stunden voll improvisierter Disco-Licks, haarsträubender Gesangseinlagen und Hits wie "Urlaub in Italien", "Easy Mobeasy", "Überdosis Freude" und viel mehr. Als selbsternannter, vorerst letzter Discopunk Deutschlands genießt es die „lebende Discokugel“ (FAZ), die Monotonie der beatgemixten Laptop-DJ-Kultur aufzubrechen und seine Fans mit schweißtreibenden Tanzmarathons, spontanen Balladen-Einlagen und wüst zitierten Hochzeits-Oldies zu begeistern. Erobique-Veröffentlichungen sind rar, doch seine Konzerte, nicht zuletzt seine regelmäßigen Berliner Neujahrskonzerte, immer so gut, dass man gar nicht verkatert genug sein kann, um nicht dort aufzuschlagen. Auch ansonsten war und ist Carsten Meyer superumtriebig, mit DJ Koze und Cosmic DJ gründete er die Band International Pony, die drei wahnwitzig gute Alben herausbrachten, mit Jacques Palminger ersann er die „Songs For Joy“-Reihe, die erst kürzlich ein weiteres - von einem Dokumentarfilm begleitetes Kapitel aufgeschlagen hat, er produzierte Fraktus (natürlich nur die Reissues, so alt ist ja niemand), schrieb die Musik für „Der Tatortreiniger“ und „Die Fremde Familie“ unundund. Außerdem ist er unter seiner pelzig grimmigen Bärenschale eine Seele von einem Menschen! Willkommen zurück, Satan! <3
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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