„Jassin, 20, ostdeutsche Kleinstadt, weiß nicht was Heimat eigentlich bedeutet. Vielleicht ist deshalb Alles egal, vielleicht ist Alles deshalb umso wichtiger.“ So steht es auf der Homepage seines Agenten zu lesen. Und viel mehr war über den Rapper und Sänger Anfang 2024 noch nicht bekannt. Im Frühjahr des gleichen Jahres veröffentlichte Jassin erste Videos auf Instagram und TikTok, die in kürzester Zeit zig von Klicks einsammelten. Im Juni erschien dann die Single "Wellness am Scherbenmeer" und im September die Debüt-EP "Kinder können fies sein". Mit "Nach Hause komm‘" ist er auf dem aktuellen Album von Trettmann zu hören, den er Ende des Jahres auf Tour begleitete. Darüber hinaus war Jassin als Support bei $OHO BANI, Apsilon, RIN & Schmyt und ENNIO mit dabei. Seine ersten beiden großen Headliner-Tourneen hat er 2025 auch bereits gespielt. Ende November 2025 erschien nun -neben einer Single mit Edwin Rosen als featured artist - das Debütalbum „Arsenalplatz“ von Jassin Awadallah, wie er bürgerlich heißt, aus der Lutherstadt Wittenberg, der zu seinen Einflüssen Haftbefehl ebenso wie Franz Kafka zählt. „Man muss ihm jetzt (noch) nicht dieselbe poetische Kraft wie diesen beiden Giganten der deutschen Sprache unterstellen, aber tatsächlich gelingt es Jassin, eine ganze eigene Nische zu schaffen zwischen Straßenslang und Tagebucheintrag, zwischen Authentizität und Imagination“, jubelte zuletzt erst der Musikexpress, allerdings nicht ohne ironisch zu fragen:“ Ist das also Weicheier-Rap für die Gen Z oder zeitgemäße Poesie?“ Uns interessieren solche Fragen natürlich nur am Rande. Vielleicht ist es einfach auch beides, je nachdem, wer fragt. Was aber vielleicht mehr über die Fragenden aussagt als über Jassin. Wir jedenfalls freuen uns, ihm hier und heute die Bühne zu bereiten.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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