Schlachthof-Film Des Monats Special: Antifa – Schulter An Schulter, Wo Der Staat Versagte
(DE 2024, 96 min, DCP, DF, R: S. Maurer & M. Heinig) - 174. Teil der Filmreihe im MURNAU FILMTHEATER.
Wiesbadener Erstaufführung: Der Dokumentarfilm beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Antifa-Bewegung in Deutschland während der 1990er und 2000er Jahre. Inmitten von rassistischen Gewalttaten, die das Land nach der Wiedervereinigung erschütterten, formierte sich eine starke antifaschistische Bewegung. Diese Bewegung, die sich durch eine breite Palette von Aktivitäten auszeichnete – von militanten Aktionen über politische Bildung bis hin zur investigativen Recherche – trat dem wachsenden Neofaschismus mit Professionalität entgegen. Fünf Aktivist*innen sprechen erstmals öffentlich über ihre Erlebnisse und Tätigkeiten. Ihre Geschichten werden mit reichhaltigem Archivmaterial zu einem intensiven filmischen Porträt verbunden. Der Film geht über eine bloße historische Aufarbeitung hinaus und enthüllt die verschiedenen Schichten, die den Mythos Antifa umgeben. Durch Archivaufnahmen, Fotos und Szenen aus dem Alltag der Bewegung wird die Geschichte einer oft unterschätzten politischen Kraft lebendig gemacht.
Pressestimmen:
„Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte hält die Antifaschistische Aktion der 90er und 00er-Jahre für die Ewigkeit fest, reiht intensives Archivmaterial aneinander und kontextualisiert es mit den tiefgehenden Einblicken der fünf Protagonist*innen. Sie positioniert sich kritisch gegenüber sinnloser Gewalt und bietet keine Rechtfertigungen für Straßenschlachten und Exzesse. Aber vor allem gibt sie eine Antwort auf die Frage, was man auch heutzutage noch tun kann: Man kann sich organisieren, seine Mitmenschen aufklären und sich solidarisch neben all jene stellen, die noch nicht die AfD wählen. Denn wir sind immer noch mehr.“ (kino-zeit.de)
„Insgesamt liegt der große Wert des Films jedoch darin, einer Generation junger Antifas zu zeigen, wie schon vor ihnen Menschen ihr Leben dem Kampf um Menschlichkeit verschrieben haben. Das ist in Zeiten, in denen der intergenerationale Wissenstransfer durch Corona in vielen Bewegungskontexten unterbrochen wurde, ungemein wertvoll. Zu hören, wie am Ende des Films eine erfahrene Aktivistin sagt: „Ich würd’s genauso immer wieder machen.““ (taz)
Der Film wird an folgenden Tagen aufgeführt:
Do 09.01. 17.30 Uhr DF
Fr 10.01. 20.15 Uhr DF
ANTIFA – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte