Seit einigen Jahren zelebrieren Leftovers zwischen Teenage Angst, chronischer Überforderung, Hysterie und Hedonismus die wieder einmal aufregendste Underground-Gitarrenrockmusik der Stunde. Ihr jüngstes, drittes Album heißt "Es kann sein, dass alles endet“, ein naturgemäß so prophetischer wie banaler Titel, der nun aber glücklicherweise auf keinen Fall für die Band selbst gilt, die mit diesem Album auf die denkbar beste Weise erwachsen geworden ist – und gleichzeitig weiterhin lichterloh brennt.
"Die Wiener Band Leftovers macht Musik für die Zukunft mit den Mitteln der Vergangenheit und einem untrüglichen Gespür für die Zumutungen der Gegenwart", stand über sie an anderer Stelle zu lesen. Und, ja, es mag für manche nicht besonders zeitgemäß klingen, aber es ist prinzipiell ja nie verkehrt, an die gewaltige, alles zerstörende und zugleich heilende Kraft der Stromgitarre zu erinnern. An die Schönheit und den Zauber, die dem romantischen Konzept einer Gruppe aus Freundinnen und Freunden innewohnt, die zusammenkommen und aus ihrem Nichteinverstandensein mit den Zuständen und Zumutungen dieser Welt wieder einmal Musik schöpft, um jene aus den Angeln heben. Immer wieder und in jeder Generation aufs Neue.
Nach der restlos ausverkauften „Alles-Endet-Tournee ’25“ spielt die Band nun die restlichen Teile der Republik – mit vielen neuen Songs im Köcher und den alten Narben im Gepäck.Die Instrumente sind noch feucht vom Schweiß des letzten Herbstes, die Nächte noch nicht ganz verdaut. „Stadiontour“ nennen sie das – halb Ironie, halb Manifest. Denn Stadien brauchen sie keine, nur Räume, in denen es laut genug ist.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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