Zuletzt bei uns im Februar 2024 zu Gast, beehren uns die unter dem Label „Progressive Metal“ nur unzureichend fasslichen The Hirsch Effekt einmal mehr. Ihr bislang und weiterhin jüngstes, ihr sechstes Album im 18. Jahr ihres Bestehens, hört auf den Namen „Urian“. Deutlich weniger konzeptuell als zuletzt noch bei „Kollaps“ geht es hier zu, dennoch entwickeln The Hirsch Effekt ihren Sound stets weiter. Auch heuer verhandeln die Hannoveraner zwischen harten Grooves und atmosphärischen Soundscapes wieder Themen, bei denen die Musiker sowohl sich selbst als auch gesellschaftliche Entwicklungen kritisch hinterfragen. Neben Bots und Trollen etwa, die sich in Insta-Kommentaren demokratiezersetzend in menschliche Köpfe einnisten, geben The Hirsch Effekt auch denen eine Stimme, die keine haben - oder jenen, auf die das schöne Leben noch wartet – und entwickeln aus einem zwar dystopischen, allerdings klaren Welt- und Werteverständnis vielleicht sogar so etwas wie eine zart keimende utopische Hoffnung auf Besserung. Und, Achtung! Die Gerüchte verdichten sich, dass es womöglich bald etwas Neues zu vermelden gibt: „Habt Acht und höret die herrliche Kunde / die Hirsche machen sich bereit für die nächste Konzerterunde / Achtzehn Jahre ist es bald her / vor achtzehn Jahren da alles begann / In achtzehn vortrefflichen Städten / stehen achtzehn Konzerte nun an / Nun mögt ihr euch fragen, was Anlass wohl sei / und war das Wasser wohl kalt? / Zumindest auf eine der beiden Fragen / gibt es eine Antwort BALD“, schüttelreimten sie zuletzt auf ihren Social Media-Accounts.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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