Als Bobby Alu im vergangenen Herbst bei uns auf Tour war, hat er das Glück im Gepäck gehabt. Und noch dazu die australische Sonne, den Pazifikstrand seiner Heimat an der Gold Coast, eine Menge Humor und natürlich seine umwerfende Musik. Diesen Sound, der zwischen Soul und Reggae, Roots und polynesischen Rhythmen, Pop-Attitude und zurückgelehnter Relaxtheit changiert, macht dem Australier mit Wurzeln auf Samoa keiner nach. Kein Wunder, dass Radio Australia das Genre Pacific Reggae Tunes für ihn erfunden hat. Das konnte man schon spüren, als er noch Xavier Rudds Perkussionist war und ihn bei uns auf seinen Touren begleitete. Auch mit dem John Butler Trio und Trevor Hall konnten wir ihn bereits live erleben. Aber genug der Südsee-Klischees, kommen wir zu den Fakten:
In den letzten 14 Jahren hat Alu auf zahlreichen Alben nun seine eigenen Songs eingespielt, zuletzt erschien mit „Keep It Tropical“ eine geradezu programmatisch betitelte Platte. Es tropisch zu halten, bedeutet, die Dinge im Blick zu behalten, Positivität zu verbreiten, ohne allerdings die Welt, wie sie eingerichtet ist in all ihrer Härte, auszublenden. Schön, wenn man mit ihm ausnahmsweise nicht an ihr verzweifeln muss, sondern herrlich gemeinschaftsstiftende Songs zu hören bekommt, die Zuversicht spenden - und sei es auch nur für die Dauer eines Konzerts. Den Abend eröffnen die Geschwister Sophie und Alex Dorsten alias Dorsten aus Phoenix mit ihrem von Florence & The Machine und Kaleo beeinflussten Folkrock, der straight aus dem American Songbook grüßt.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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