„Klassentreffen“, das neue Soloprogramm von Jean-Philippe Kindler entspringt dem Bühnengenre der hemmungslosen Pöbelei: Es wird laut, es wird derb, es wird unversöhnlich. In der Mediengeschichte Deutschlands hat es wohl noch nie zuvor einen Satiriker gegeben, der sowohl von der BILD-Zeitung als auch von einigen Linken als „Hetzer“ bezeichnet wurde. Glücklicherweise haben beide Seiten Recht, denn Jean-Philippe Kindler will vor allem eines: Spalten. Die Satire des deutschen Kabarettpreisträgers will gesellschaftliche Gräben nicht nur aufzeigen, sondern noch weiter aufzerren, damit man diese nicht mehr übersehen kann. So gesehen ist „Klassentreffen“ ist eine Hommage an die Unversöhnlichkeit: Denn im Kapitalismus geht das Gerücht um, so etwas wie soziale Klassen gäbe es nicht mehr. Wenn selbst Großkonzerne mit Diversität werben, dann haben doch schließlich alle Menschen die gleiche Chance - zumindest darauf, ausgebeutet zu werden. Kommt also zum Klassentreffen, für ein wenig Nachsitzen gegen das Bestehende.
Abdul Kader Chahin, der den heutigen Abend mit seinem eigenen Programm eröffnet, wurde 1992 in Siegburg geboren und lebte mit seiner Familie sieben Jahre lang in einem Duisburger Asylheim. Seinen Platz in der Ruhrpotter Kulturszene fand er schnell: Ob als Leiter für künstlerische und audiovisuelle Medien beim ZfE Duisburg, als Mitgründer des Vereins Goosebumps oder bei seiner über zehn Jahre andauernden Arbeit als Regieassistent diverser Theaterstücke. Zusammen mit seinen Kolleg*innen Lisa Brück, Malte Küppers und Florence gründete er 2022 die Lesebühne Ding Dong und steht als Künstler regelmäßig auf deutschsprachigen Slam-Bühnen, wo er 2021 Vize-NRW-Meister wurde.
„Der Satiriker Kindler schafft es, sein Publikum mit seinen eigenen Gedanken zu berühren, ohne Klischees zu bemühen. [...] Kindler ist ein Kämpfer für die Gerechtigkeit, der die Worte und die Sprache liebt. Und die lieben ihn zurück.“ (Jury Prix Pantheon, 2020)
„Jean-Phillipe Kindlers Kunst behandelt Armut und Prekarität mit sensiblem und unzynischem Witz, der nicht wie so häufig die Betroffenen, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse bloßstellt.“ (Katja Kipping, die Linke)
"[...] Da ist er mehr Volker Pispers denn zarter Komiker, nur witziger. Kabarettisten dieses Schlages sind rar geworden, Kindler macht Hoffnung." (Thomas Zimmer, Badische Neueste Nachrichten)
Bestuhlt bei freier Platzwahl.
Der ermäßigte Preis gilt für Schüler*innen, Student*innen, Sozialhilfe- und Bürgergeldempfänger*innen, Schwerbehinderte - & beschädigte, Inhaber*innen der Wiesbadener Freizeitkarte und der Ehrenamtskarte.