Mal Élevé nimmt seinen Künstlernamen ernst: Seine Musik ist „schlecht erzogen“ – sie hält sich nicht an Regeln, stellt sich gegen die Norm, ist eine Kampfansage an Faschismus, Kapitalismus und Sexismus und zugleich ein Aufruf zu weltweiter Solidarität. Aber noch einmal von vorn: Mal Élevé, bürgerlich Pablo Charlemoine, ist ein deutsch-französischer Musiker, der zunächst als Sänger der Heidelberger Reggae/Dancehall/Ska/Punk/HipHop-Aktivisten Irie Révoltés bekannt wurde, mit denen er auch bei uns mehr als einmal zu Gast war. Seit deren Auflösung ist er als Solokünstler unterwegs, meist in Begleitung seines Kollegen Osy Ris, der ihn auch auf heuriger Tournee begleiten wird.
„Amour & Résistance“ – der Titel der Tour ist Programm: Bei Mal Élevé sind Liebe und Widerstand keine Gegensätze. Im Gegenteil. Das eine bedingt das andere. Seine radikalsten Dancehall-Tunes gegen Faschismus sprühen vor Liebe zur Musik, seine leichtesten Liebeslieder auf unbeschwerten Reggae-Riddims sind zutiefst politisch. Ohnehin begleitet ihn das Spannungsverhältnis von Liebe und Widerstand als Sohn eines Manouche („Mensch“), wie sich die Sinti in Frankreich nennen, schon sein ganzes Leben. Sei es als Diskriminierungserfahrung, sei es im gelebten familiären oder organisierten Widerstand dagegen.
So oder so: Wenn Mal Élevé im Herbst auf „Amour & Résistance“-Tour geht, wird er nicht nur Songs aus seinen Solo-Album spielen, sondern sicher auch den ein oder anderen Hit von Irie Révoltés und natürlich die gemeinsam mit Osy Ris aufgenommenen Stücke im Gepäck haben - nicht zuletzt ein neues, vom legendären Produzententeam Irievibratons aufgenommenes Kollabo-Album der beiden soll pünktlich zur Tour erscheinen.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.