Fucked Up aus Toronto sind eine der interessantesten Entdeckungen im Indie-Game der letzten Dekade. Und dabei eigentlich schon viel länger around als eine Dekade. Und eigentlich auch viel mehr Hardcore als Indie. Sie sehen, es ist kompliziert. Dennoch möchten wir unsere Erzählung an dieser Stelle mit ihrem 2011er Album „David Comes To Life“ beginnen, und es als eine Art Turning Point oder auch späten Kickstart ihrer Karriere bezeichnen. Es ist nicht weniger als ein Meisterwerk aus herrlich wütendem und dabei unendlich hymnischen Hardcore-Punk! Fucked Up sind für ihre epischen Projekte bekannt, von gewaltigen Konzeptalben über die auf zwölf Teile angelegte „Zodiac-Series“ bis hin zu zwölfstündigen Konzerten. Da mag es fast überraschen, dass die jüngste Platte „One Day“ grade mal 40 Minuten lang ist. Aber auch hierin steckt ein Konzept, und der Titel ist Programm: Sie wurde einem einzigen Tag geschrieben und aufgenommen. Wobei man Länge nicht mit Substanz verwechseln sollte. Der Sound der Band aus Toronto ist nur noch größer geworden, noch härter, noch melodiöser. Es ist und bleibt schlicht atemberaubend. Auch und insbesodenre live. Wobei man höllisch aufpassen muss, dass Sänger Damian Abraham einem bei seinen zahlreichen Exkursionen ins Publikum nicht auf einmal auf der Schulter sitzt. Um es kurz zu machen: Beste Konzert-Experience, die man sich nur wünschen kann.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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