Schon lange bevor das Kulturzentrum Schlachthof im Jahr 1994 seine Pforten öffnete, war das Areal mit seinen brachliegenden Hallen und Gebäuden eine der größten (mehr oder weniger) legalen Orte für Graffiti-Kunst. In den Jahren darauf hat Graffiti – man kann das ungelogen so sagen – den Schlachthof und Wiesbaden auf die Weltkarte der Szene gesetzt.
Und das kam so: 1996 kontaktierte uns Sprayer und Szeneaktivist Manuel Gerullis mit der Idee, gemeinsam ein großes Festival im Zeichen der Graffiti-Kultur zu organisieren. Das „Wall Street Meeting“, aus dem heraus sich das „Int. Meeting Of Styles“ entwickelte, war geboren. Das Festival mit Sprayern aus aller Welt und rund 10.000 Besucher*innen fand hier in den Jahren 1997 bis 2001 statt und war eine der größten und international bedeutendsten Veranstaltungen seiner Art. Bis heute ist das Meeting Of Styles eine Veranstaltung, die nicht nur in Wiesbaden, am Brückenkopf in Mainz Kastel, sondern außerdem in zig Staaten der Erde, auf allen Kontinenten, rund um den Globus stattfindet.
Auch das nach Abriss der baufällig gewordenen alten Schlachthof-Halle im Jahr 2012 gebaute, neue Schlachthof-Gebäude wurde bereits in der Bauplanungsphase mit Graffiti-Flächen erdacht; Graffiti ist bis heute naturgemäß ein fester Bestandteil der Schlachthof-DNA.
Im hinteren, südlichen Teil des Kulturparks entstanden darüber hinaus beleuchtete Graffiti-Wände als Freiflächen.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.