Nylon-Punk: Eine spanische Konzertgitarre mit „Dreiviertelmensur“, ein winziger Akustik-Bass mit Nylonsaiten, minimalistisches Schlagzeug, Fuzz, Overdrive und dreistimmiger Gesang, der von Gewalt, Störungen im System, aber auch der eigenen Dysfunktionalität und Trauer, eben dem ganzen Rotz der Welt, handelt, diesem aber stets mit humorvollem Trotz begegnet – auf diesen Nenner lassen sich Acht Eimer Hühnerherzen aus Berlin seit ihrem selbstbetitelten und vor allem: hervorragenden 2018er Debütalbum bringen.
„In dieser schönen Flüchtigkeit ist immer Platz für Traurigkeit“ hieß es folgerichtig auf „Album“, ihrem zweiten Album. Wiewohl flüchtig so rein gar nichts ist bei den Kreuzbergern um Sängerin Apocalypse Vega. Zuletzt bei uns mit ihrem dritten Album zu einem ausverkauften Konzert in im Kesselhaus zu Gast, erscheint im März, also pünktlich zur nun anstehenden Tournee mit „Reise“ ihr bereits viertes Werk, zudem Dr. Robert Zwarg zuletzt schrieb: „Nichts ist gut und alles könnte besser sein. Schlecht gelaunt und zuversichtlich, konzentriert und ablenkbar suchen sie auf ihrem vierten Studioalbum ‚Lieder‘ das Glück dort, wo es knirscht im Nylonpunk-Gebälk: in der Sackgasse mit Wendekreis, in den kurzen hellen Nächten und den langen dunklen Tagen, an den Rändern des Alltags, wo die Sprachfetzen trauern und tanzen. 14 Montagen, die 15 mal neu ansetzen, abbiegen, vorankommen – und versprechen. Wo ‚Lieder‘ nicht drängelt, da ist es am dringlichsten; wo es rumpelt, ist es geschmeidig; und wo es leise ist, da wird es laut.“ Wird sind gespannt. Und freuen uns ebenso auf Kem Trail aus Hamburg mit ihrem 8 Bit-Elektropunk, der am besten von Kassette genossen gehört. Zum Beispiel auf ihrem Split-Tape „Acht Cola Acht Bit / Sachbeschädigung“ (als Download auf Bandcamp sogar in 16 Bit available).
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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