Die Hardcore-Schublade war Boysetsfire aus Delaware in den langen Jahren ihres Bestehens schon immer viel zu eng. Was sie aus dem wachsenden Pulk von Screamo-Acts stets heraushob, war ihre lebensnahe Leidenschaft. Wenn Sänger Nathan Gray über sein vertracktes Gefühlsleben sang, glaubte man ihm einfach, so wie man der ganzen, lichterloh brennenden Band glaubte. Umso schöner, dass Boysetsfire nach einer Weile des Insichgehens seit einigen Jahren zurück sind. Wenn auch in anderer Besetzung. Entscheidend aber bleibt Grays unglaubliche Stimme, die mühelos zwischen Schreien und melodiösem Gesang wechselt und eingängige Post-Hardcore-Hits mit politischen und sozial-kritischen Messages verbindet, wie es nur ganz wenige vermögen. Wie zum Beispiel die Special Guests des heutigen Abends, Strike Anywhere, die Polit-Melodic-Hardcore-Granden aus Richmond, Virginia. Auch sie waren eine Weile weg, auch sie haben zuletzt neue Musik veröffentlicht, "Nightmares Of The West", Songs voller Feuer und Wut. Wir sagten es bereits anlässlich ihrer Show bei uns im letzten Oktober. Schön, dass auch sie nun zu uns zurückkehren. Der Sänger und Gitarrist von Backwoods Payback, Michael Rudolph Cummings, komplettiert das Lineup mit seiner Solo-Dark Americana zwischen Neil Youngs "Ditch Trilogy" und den zerrütteteren Momenten von Townes Van Zandt.
Im Anschluss im Kessselhaus, bei freiem Eintritt: Bastard Rocks.
BOYSETSFIRE
STRIKE ANYWHERE
MICHAEL RUDOLPH CUMMINGS
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