Aus dem pulsierenden und nicht weniger unübersichtlichen Berliner Klangkosmos ging Carlo Karacho vor ein paar jahren mit seiner Debüt-EP „CM Isolation“ hervor. Ohne Vorwarnung katapultierte der Soundtüftler die Gipfel der Neuen Deutschen Welle, heißt in diesem Fall: bisschen Deutsch Amerikanische Freundschaft und Prisen von Holger Hiller hier, delikate 808s und Detroiter Electro-Vibes da, in die Gegenwart und erreichte aus dem Stegreif das Level der einst weltberühmten Legenden. Karacho verkuppelt, was schon immer zusammengehörte, aber in jüngster Zeit viel zu selten miteinander Bekanntschaft machte. So sind die drallen DIY-Produktionen des selbstironischen Tausendsassas von einem geradezu verschwenderisch melodischen Gespür geprägt, das sich kaum erlernen lässt: entweder es ist da – oder eben nicht. Spontaneität über Sparsamkeit, sozusagen. Für sein jüngstes Album „Wir sind nicht die Jedi die Sie suchen" verabredete er sich stilecht über eBay mit Leuten des mysteriösen Kollektivs Torn Palk und begann zu jammen. Zusammen spielen sie in nur fünf Tagen zehn Tracks ein, die zwischen Post-Punk, New Wave und klassischen NDW-Vibes den perfekten Soundtrack für die Absurditäten unserer spätkapitalistischen Ära liefern.
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