"Die Wiener Band Leftovers macht Musik für die Zukunft mit den Mitteln der Vergangenheit und einem untrüglichen Gespür für die Zumutungen der Gegenwart", stand an anderer Stelle zu lesen. Und, ja, es mag für manche nicht besonders zeitgemäß klingen, aber es ist prinzipiell ja nie verkehrt, an die gewaltige, alles zerstörende und zugleich heilende Kraft der Stromgitarre zu erinnern. An die Schönheit und den Zauber, die dem romantischen Konzept einer Gruppe aus Freundinnen und Freunden innewohnt, die zusammen die Welt aus den Angeln heben. Immer wieder und in jeder Generation aufs Neue. Anders gesagt: Leftovers zelebrieren zwischen Teenage Angst, chronischer Überforderung, Hysterie und Hedonismus wieder einmal die aufregendste Underground-Gitarrenrockmusik der Stunde. Ihr jüngstes, zweites Album heißt übrigens "Müde" - und ist natürlich alles, nur nicht müde. Es handelt auf überwältigende Weise von chronischer Überforderung, von Panikattacken, toxischen Beziehungen und anderen Katastrophen der Adoleszenz. Ein wütender Aufschrei voller Begehren, Verzweiflung, Liebe, Rausch und Wahn. Was sonst? Den Abend eröffnet Larasüss.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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