Die Frauen*bewegung ist die wohl erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts und hat alle Gesellschaftsschichten erfasst. Ihre Errungenschaften haben nicht nur bessere Lebensbedingungen für Frauen* erkämpft, sondern unsere Lebensweisen und unsere Ideen von Zusammenleben radikal verändert. Dennoch – und obwohl feministische Debatten wie #metoo in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind – , hat der Begriff „Feminist*in“ immer noch einen negativen Unterton.
Der Dokumentarfilm „FEMINISM WTF“ schlüsselt auf, welche Themenvielfalt 2023 unter dem Begriff Feminismus verhandelt werden. Experts aus Politik- und Sozialwissenschaften, Männlichkeitsforschung, Gender-, Queer- und Trans-Studies gehen der Frage nach, wie wir alle zum Aufbrechen von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen beitragen können, um eine solidarische Gesellschaft der Vielen zu sein. Dabei geht es um viele aktuelle Debatten: Warum sprechen wir immer von nur zwei Geschlechtern? Warum müssen Frauen* den Großteil der unbezahlten Haus- und Kindererziehungsarbeit machen? Warum sind Kapitalismus und Feminismus ein Widerspruch? Was hat der europäische Kolonialismus mit den heutigen Ideen von sexueller Freiheit und rassistischen Stereotypen zu tun? Wieso brauchen wir Feminismus, um das Klima zu retten? Und warum engagieren sich eigentlich so wenige Männer für den Feminismus?
Regisseurin Katharina Mückstein setzt die Experts in einen filmischen Dialog mit Musikvideo-Sequenzen zum elektronischen Soundtrack von Tony Renaissance und entwirft wie nebenbei lustvolle, neue Bilder von Körper und Geschlecht, in der die ästhetisierten Tanz- und Performance-Motive mit den gängigen Vorstellungen von Pop-Feminismus brechen.
Bei der Diagonale, dem Festival des österreichischen Films, gewann FEMINISM WTF den Publikumspreis. Und auch beim DOK.fest München zählte der poppige, unterhaltsame Dokumentarfilm zu den Lieblingen des Publikums.
Pressestimmen:
„Überzeugendes Gegengift“ (taz)
„Feminism WTF findet insgesamt einen unterhaltsamen, nachdrücklichen Ton, der die Notwendigkeit und die Tragweite feministischer Theorie und Praxis verdeutlicht.“ (filmlöwin.de)
„Zu hoffen bleibt, dass der Film ein Publikum erreichen kann, das sich mit den Diskursen noch am wenigsten auseinandergesetzt hat. Durch Gespräche nach und mit dem Film kann das Kino aber in jedem Fall zum Begegnungsort werden und vielleicht auch Menschen dazu motivieren, sich zusammenzufinden, um entschlossen für eine gerechtere Welt zu kämpfen.“ (kino-zeit.de)
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.