Wiesbadener Erstaufführung: Philosoph und Poet, Suchender und Fragender, Frauenversteher und Mönch: In Leonard Cohen vereinten sich viele Widersprüche, die ihn zu einem der aufregendsten Songwriter des letzten Jahrhunderts werden ließen. Nach fünf Jahren und mindestens 150 Versen war Leonard Cohen endlich mit seinem Opus Magnum „Hallelujah“ zufrieden – allerdings beschloss sein Haus-Label Columbia Records, die LP nicht in Amerika zu veröffentlichen. Was zuerst wie eine persönliche Tragödie wirkte und Cohen in eine Schaffenskrise stürzte, war der Beginn einer unerwarteten Karriere des Songs. Der ging seinen eigenen Weg und schaffte es mit Hilfe von Coverversionen von John Cale, Bob Dylan und Jeff Buckley, nicht nur die Nummer 1 in den Billboard Charts zu werden. Den Film „Shrek“ indes hätte es kaum mehr gebaucht – dort tauchte nämlich Jahrzehnte später eine ganz eigene, „gereinigte“ Textversion des Songs auf, was dem Song noch einmal zu einem ganz anderen Siegeszug verhalf. Seitdem ist „Hallelujah“ gewissermaßen ein Dauerbrenner in unzähligen Talentshows, auf Hochzeiten und bei Trauerfeierlichkeiten.
Auch Cohen variierte das Stück seit seinem Bühnencomeback im Jahr 2008 immer wieder neu, sodass man zurecht sagen kann, dass Song und Leben des Songwriters auf untrennbare Weise miteinander verbunden sind.
Nun zeichnen die US-amerikanischen Regisseur*innen Dan Geller und Dayna Goldfine in ihrem Dokumentarfilm „Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song“ mit einer großen Fülle an bisher unveröffentlichtem Archiv- und Interviewmaterial die bewegten Reise eines weltberühmten Songs nach und erschaffen damit zugleich ein vielschichtiges Porträt des Künstlers.
Der Film wird an folgenden Tagen aufgeführt:
Fr, 06.01. 20.15 OmU
Sa 07.01. 17.15 OmU
So 08.01. 20.15 OmU
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.