Mit einem lapidaren "Hi, na, ich bin zurück, wurde auch Zeit", stellte sich Jennifer Weist alias YAENNIVER im Sommer 2021 mit der sinnfälligen Debüt-Single "Intro" vor. Wenige Sekunden später fällt sie mit der Tür ins Haus und definiert sich und ihre Künstlerinnen-Persona neu. Statt Alt.-Rock-Singalongs wie weiland bei Jennifer Rostock, wechselt sie über zum Sprechgesang. Ein neuer Abschnitt ihrer Karriere beginnt, einer unter vielen. Im Jahr darauf folgt ihr Debütalbum "Nackt", dem sie nun mit "Angry Woman" ein weiteres Album hinzufügt, das im Oktober dieses Jahres erscheint. Sicher ist bereits jetzt: Es wird laut, radikal und kompromisslos, auf Platte wie live: "Ich glaube, Wut wird oft als eher negative Emotion angesehen, von der man sich befreien sollte, dabei hat sie eine enorme transformative Kraft, die uns dazu ermächtigen und mobilisieren kann, gegen bestehende Systeme und Machtstrukturen vorzugehen und somit zu einer gerechteren und wirklich gleichberechtigten Gesellschaft beizutragen." Musik zwischen Selbstermächtigung und Systemkritik, sozusagen. Eine feministische Abrechnung und Auseinandersetzung mit Gefühlen, die FLINTA häufig aberkannt, kleingeredet und negativ konnotiert werden. Vorne weg die weibliche Wut, die gesellschaftlich kein einfaches Standing hat. YAENNIVER macht aus der Abwertung eine Ansage, reclaimt den Begriff “Angry Woman” und schafft der wütenden Frau ihren Platz. Willkommen zurück!
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.