Es scheint fast, als hätten Herrenmagazin um Rasmus Engler und Deniz Jaspersen den Titel ihres vorletzten Albums „Das Ergebnis wäre Stille“ ein wenig zu wörtlich genommen. Es erschien im Jahr 2013, kurz darauf zwar noch das mit dem Herman L. Gremliza-Gedächtnis-Titel versehene „Sippenhaft“, danach aber: Stille. Bis kürzlich, nach neun Jahren, mit „Du hast hier nichts verloren“ eine Art Flaschenpost von einem neuen Album an unsere Gestade schwappte – ein Album, das einen so nonchalanten, durch allerlei Himmel und Höllen gegangenen Indierock-Entwurf zelebriert, wie es heutzutage nur noch selten der Fall ist. Krachende Gitarren treffen auf Jaspersens immer leicht melancholisch verstimmten Gesang, treffen auf ein herrlich rumpelndes Schlagzeug und die besten Melodien seit dem letzten Album von Purple Mountain. Oder, um es in den Worten ihres weiterhin aktuellen Labels Grandhotel van Cleef zu sagen: „Die Universum hat alles in seiner Macht Stehende getan, um dieses Album zu verhindern: die harte Hand des Kapitalismus geschwungen, Nachwuchs hervorgerufen, gar Siechthum ins Leben gesandt. Genützt hat es alles nichts, denn das Prinzip Freundschaft und zweieinhalb Hände voller Lieder waren stärker.“ So sieht es wohl aus.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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