Still Corners gehören zu jenen wunderbar verrätselten Indie/Dreampop-Bands, die zum Niederknien schöne Musik machen, von wenigen Ausnahmen angesehen, aber allzu oft ein randständiges, ja obskures Dasein im Schatten fristen. Vielleicht muss das so sein, vielleicht ist es ausgesprochen unfair, denn Still Corners, das amerikanisch-britische Duo um Singer/Songwriterinn und Produzentin Tessa Murray und den Songwriter Greg Hughes hätte viel mehr verdient mit ihrem Dreampop-Entwurf, der dies im Wortsinne ist: In Songs gegossenen Träume aus dem Traumtagebuch Murrays, romantische Reisen, Vignetten aus dem Nachtzug, Pretiosen aus dem Zwischenreich von Realität und Fantasie. Nun beehren sie uns zum ersten Mal mit ihrem bereits sechsten Studioalbum „Dream Talk“ (sic!). Wer jemals Mazzy Star oder Beachhouse, die späten Goldfrapp aber auch Prefab Sprount oder Roxy Music mochte, sollte hier dringend zugreifen. Es ist wirklich zu schön. Oder, um es mit American Songwriter zu sagen: “Some artists release albums to be listened to. Others to be absorbed. And several create music to bask in. Still Corners covers all those and more.”
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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