Wir freuen uns sehr, die Klimaktivistin Luisa Neubauer anlässlich der Veröffentlichung ihres Buch "Gegen die Ohnmacht“ auf unserer Bühne begrüßen zu können. Verfasst wurde das Buch gemeinsam mit ihrer Großmutter, Dagmar Reemtsma, zu der sie eine besondere Beziehung hat. Seit sie ein Kind ist, besprechen die beiden alles miteinander. Persönliches, genauso wie die großen Fragen von Geschichte, Politik und Gesellschaft. Früh fingen sie an darüber nachzudenken, was Privilegien bedeuten, und wie man ihnen gerecht wird und zu einer Haltung findet, wenngleich sie in sehr unterschiedlich schwierige Zeiten hineingeboren wurden.
Dagmar Reemtsmas Vater wurde im KZ ermordet, sie heiratete jung und erfuhr zu spät, dass ihr Schwiegervater aus der neuen Familie, den Reemtsmas, Mittäter der NS-Diktatur war.
Luisa Neubauer musste verstehen, dass das Land, in dem sie aufwächst, ihre Generation nicht vor der Klimakrise schützt. Als sie ihr Studium aufnimmt, um die ökologischen Katastrophen besser zu verstehen, stirbt ihr Vater. Doch der Ohnmacht zu erliegen, war für beide nie eine Option. Der Krieg gegen die Ukraine brach mitten in die Gespräche zu diesem Buch. Keine von beiden hätte geglaubt, wieder Krieg in Europa erleben zu müssen. Und wieder stehen sie vor Haltungsfragen, vor Verantwortungsfragen und der Frage, was man der Ohnmacht entgegenstellt.
»Meine Großmutter hat sich mit allen Leuten zweimal zerstritten. Das erste Mal, als die Leute die Schrecken der NS-Herrschaft zu schnell vergessen wollten. Und dann, als sie die ökologischen Katastrophen nicht wahrhaben wollten.« (Luisa Neubauer)
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
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