Nachdem es eine Weile still war um die in Berlin lebenden Exil-Dänen, erschien dieses Jahr mit "Thing We Have In Common endlich das siebte Studioalbum von Efterklang. Mit dem neuen Album schließen sich gleich ein paar Kreise, denn nicht nur erscheint es 20 Jahre nach ihrem Debütalbum, zudem ist ihr bereits 2007 ausgestiegenes Gründungsmitglied Rune Mølgaard wieder Teil der Band, nachdem er sich der zwischenzeitlich der mormonischen Kirche angeschlossen hatte. 7 der 9 neuen Songs sind mit ihm entstanden, und es ist fair zu sagen, dass seine spirituelle Reise Inhalt und Ton des Albums maßgeblich beeinflusst hat, das ansonsten vom festen Bandkern um Mads Brauer, Casper Clausen und Rasmus Stolberg hervorragend gestaltet wurde. Inhaltlich geht es um Freundschaft, Zugehörigkeit, Glauben und Verständnis, Themen, die in der Musik spürbar sind, die sanft und erhebend, heilend und mitreißend zugleich ist - und sowohl mit fein gezupften Gitarrenlinien als auch überbordenden Synthiechords, vielfältigem Klaviereinsatz, interessanten Orchesterinstrumenten und Chören brilliert. Als Gäste dabei zu hören sind nicht zuletzt Zach Condon von Beirut, der finnische Schlagzeuger Tatu Rönkkö, der venezolanische Gitarrist Hector Tosta und die guatemaltekische Cellistin und Sängerin Mabe Fratti. Diese werden live naturgemäß nicht dabei sein, doch sollte sich so vielleicht noch einmal stärker ein Eindruck vermitteln, worum es hier geht, und wie das so klingt. Ziemlich toll nämlich. Vom den alten Hits ganz schweigen.
Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Seit 1994 kollektiv und unabhängig. Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.